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Johannes van Doorn
"Die beste aller möglichen Welten"?
Leibniz’ „Essais de Théodicée“ und die Frage nach ihrer Kritik

Wie ist das Böse in der Welt zu erklären? Ist es möglich angesichts des unwahrscheinlichen Leids, das es in diesem Kosmos gibt, weiterhin an einen allgütigen, allmächtigen, allwissenden Gott zu glauben? Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) war sich vor nun 300 Jahren sicher, eine zufriedenstellende Lösung gefunden zu haben, die er in den „Essais de Theodicée sur la Bonté de Dieu, la Liberté de l’Homme et l’Origine du Mal“ 1710 in Amsterdam veröffentlichte. Doch wie sieht Leibniz das Verhältnis von Glaube und Vernunft? Sind diese diametral gegeneinandergesetzt oder kann man sie zusammen denken? Steht Gott vor Gericht und sind wir seine Ankläger und Verteidiger? Ist unsere Welt die beste aller möglichen Welten und wie kann dies begründet oder bewiesen werden?  Wie ist das Übel, das in der Welt vorfindliche Böse, zu interpretieren? Wie hängen metaphysisches, physisches und moralisches Übel zusammen und was ist ihr jeweiliger Ursprung?  Führt die Annahme einer besten Welt, in der wir leben nicht zu ethischen Verwerfungen und trifft uns das Übel, das es doch noch gibt, dadurch nicht mehr ins Innerste? Gott sprach am sechsten Tage, nach der Erschaffung des Menschen, dass alles „sehr gut“ war – ob Leibniz mit seinem System tatsächlich die beste aller möglichen Welten zufriedenstellend nachweist, soll hier geprüft werden.

Nathanael Leukochion
Engels und die Bremer Zeit
Juli 1838 bis April 1841

Die entscheidende geistige Wende in Engels leben war nicht der Übertritt zum Kommunismus, auch nicht die Hinwendung zu den atheistischen Lehren von Ludwig Feuerbach während seiner Berliner Zeit 1842. Vielmehr war es die Abwendung vom pietistischen Glauben seiner Eltern und, man kann es ruhig sagen, fast der gesamten Stadt. Denn die Wuppertaler Gesellschaft war maßgeblich bestimmt wurden vom Pietismus.  Denn als Engels einmal die Trennung und Abkehr vom Pietismus vollzogen hatte, waren die einzelnen Etappen, die zum Kommunismus führten, nur Konsequenz, damit „das Jahrhundert ihn als seinen Sohn anerkennen würde“.

Dieser Werdegang von Engels kann sehr genau nachgegangen werden anhand seiner Briefe, die er von Bremen aus verschickte und die in dieser Arbeit untersucht werden. Maßgeblich werden dafür die Briefe an die Brüder Friedrich und Wilhelm Graeber herangezogen, zwei alte Schulkameraden von Engels, die in Berlin das Studium der Theologie aufgenommen hatten. Er hatte es mit Leuten vom „Fach“ zu tun. Der Wert dieser Korrespondenz besteht darin, dass wir einen tiefen Einblick in Engels Seelenleben bekommen und zugleich an Erfahrungen reicher werden in Hinblick auf seine Entwicklung. Auch lassen sich spezielle Charakterzüge in diesen Briefen feststellen, wie ein allumfassendes Interesse an das gesellschaftliche Leben, Spitzfindigkeit, Sarkasmus und Vieles mehr.

Nathanael Leukochion
Friedrich Engels
Der Kapitalist

Unternehmer, Spekulant,  Mitglied der High Society Manchesters’, später Rentier in London, aber auch Advokat der Armen, Weggefährte Marx´, Kämpfer für die Kommunistische Sache. All diese Tätigkeiten verband Engels in Personalunion, und, man möchte staunen, auf beiden Gebieten war er gleicherweise erfolgreich. Dieser Widerspruch oder vielmehr Spagat  zwischen Kommunismus und Kapitalismus, zwischen innerlicher Überzeugung und aufgebürdeter Notwendigkeit – den Engels im Übrigen sehr deutlich spürte und schwer auf ihn lastete – soll Gegenstand einer näheren Betrachtung werden. 

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